Es gibt Radmarathons. Und es gibt den Ötztaler Radmarathon. Wenn am 01. September 2019 knapp 4.000 Hobby-Radler ihre monatelange Vorbereitung in die Pedale umsetzen, dann erlebt das Rennen durch das Ötztal, Sellraintal, Inntal, Wipptal, Jaufen- und Passeiertal seine 39. Auflage. An die 15.000 Bewerbungen gibt es jährlich für die härteste Radprüfung mit 238 km und 5.500 Höhenmetern über vier Pässe. Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch.
2 RTC-Inntaler waren 2019 dabei.
Bericht Frick Andreas
Wie erwartet ging es von Sölden bis nach Ötz schnell zur Sache und ich kam bereits nach ca. 40 min zur Steigung Richtung Kühtai, wo es dann hieß das eigene Tempo zu finden und sich durch den Verkehr zu kämpfen.
Die Abfahrt Kühtai -Innsbruck war spektakulär und verdammt schnell! In Innsbruck dann die erste Labe von Präsident höchst persönlich. Dann hieß es mit einer möglichst schnellen Gruppe den Brenner zu bezwingen. Am Brenner wurden wir wieder von unzähligen Fans empfangen und aufs Neue motiviert. Für mich ganz besonders, da ich von meiner Frau und meiner Tochter versorgt und angefeuert wurde.
Nach der rasanten Abfahrt nach Sterzing wartete der Jaufen. Besonderer Dank gilt hier Stefan und Michi du mich als Pacemaker hinauf begleitet haben. Es ist einfach gewaltig wenn man in dieser Situation Leute an seiner Seite hat, die einem neue Motivation schenken. Am Jaufenpass angekommen war die Freude nur von kurzer Dauer, denn es wartete ja noch das Timmelsjoch auf mich. Ich kann zum Timmelsjoch nur sagen, dass es von unten bis oben wehgetan hat, ansonsten war ich wie in Trance.
Oben Angekommen wusste ich, dass ich nur mehr den Anstieg zu Mautstelle vor mir habe bevor, es dann ins Ziel ging. Die Einfahrt in Sölden war einfach nur genial, die Stimmung, die Leute es war Gänsehaut pur.
Ich kann nur sagen, der Ötztaler bleibt mir auf ewig in Erinnerung!
Danke an alle Unterstützer, ohne euch wäre dies nie möglich gewesen!
Bericht Weiser Stephan
Um ca. 6 Uhr habe ich mich in die Reihen der Ötztalstarter aufgestellt und auf den Start gewartet. Geschlafen hatte ich gut, aber kurz. Nach dem Start ging es rasch und konfliktfrei nach Ötz. Bei der Abzweigung Richtung Kühtai gab es weniger Stau als sonst. Richtung Kühtai versuchte ich den Puls unten zu halten, was mir nur bis zum Anstieg nach Ochsengarten gelang. Bei der 1. Labe am Kühtai bin ich dann durchgefahren und habe stattdessen einen äußerst trockenen Riegel hinuntergewürgt. In der Abfahrt bei der 2. Galerie Richtung Innsbruck hat es gekracht und ich konnte nur mit einer Vollbremsung verhindern, dass es mich auch schmiss. Danach hatte ich keine Lust mehr auf Vollgasabfahrt. In Kematen angekommen freute ich mich schon auf Innsbruck, wo meine Frau und Günther mit einer Semmel warteten. Beim Weg zum Brenner konnte ich eine große Gruppe halten und kam relativ unbeschadet an meinem nächsten Fixpunkt an. Dort aß ich wieder einen Riegel, der mir nicht sehr gut bekam (bei der 9. Teilnahme sollte man eigentlich wissen, was man isst). Der Jaufen ist wider Erwarten kraftmäßig noch gegangen, allerdings konnte ich ab Brenner keine feste Nahrung mehr zu mir nehmen, was sich in der Auffahrt zum Timmelsjoch rächte. Ein paar Spaziergänge waren von Nöten, um die Krämpfe wieder aus den Beinen zu bekommen. Bei der Mautstelle hat mich noch der Regen eingeholt, weshalb ich ziemlich erfroren das Ziel des Ötztalers, zwar nicht in der gewünschten Zeit, aber doch erreichte.
Andreas Frick: 8:30.05,4 Std.
Stephan Weiser 11;49.31,7 Std.